Herkunft 

Die Robinie stammt ursprünglich aus dem nordöstlichen Amerika. Carl von Linne benannte sie Mitte des 18. Jahrhunderts nach dem französischen Hofgärtner Jean Robin, der der Robinie zum Sprung über den Atlantik verhalf.

Jean Robin entdeckte Robinien als Zierbäume und führte sie Anfang des 17. Jahrhunderts für seine königlichen Gärten und Parkanlagen von Amerika nach Frankreich ein. In Deutschland wird im Jahre 1670 erstmals über Robinien im Berliner Lustgarten berichtet. Heute kommen Robinien fast überall in Mittel und Südeuropa vor.

Vorkommen

Nach Eukalyptus- und Pappelarten ist die Robinie der Laubbaum, der heute weltweit am häufigsten kultiviert wird – überwiegend mit dem Ziel, die Bodenqualität zu verbessern (Stickstoffeintrag) und Halden zu befestigen. Aufforstungen für die Holzproduktion existieren hauptsächlich in Südosteuropa, mit den größten Flächen in Ungarn und Rumänien.

In Ungarn, Rumänien und Bulgarien wachsen auf jeweils mehreren 100.000 Hektar Robinienreinbestände. Diese werden meist forstwirtschaftlich nicht gepflegt und erst in den letzten Jahren verstärkt "kultiviert". Mittlerweile wird sehr viel Wert auf besseres Genmaterial und geeignete waldbauliche Konzepte gelegt.

Größere Robinienbestände finden sich auch im Osten Frankreichs und in den typischen Weinanbaugebieten im Südwesten, wo die Robinie traditionell für Weinpfähle angebaut wird.

In Deutschland findet man bedeutende Robinienbestände in Reinform hauptsächlich in den neuen Bundesländer, in den devastierten Böden rundum Berlin (Brandenburg), aber auch in Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen. In Truppform oder als Beimischung finden sich Robinien auch in den alten Bundesländern, wo sie von den Braunkohlehalden im Kölner Revier über das Saarland (Teilweise Monokultur) über die gesamte Rheinschiene bis Freiburg vorkommen. Robinien wurden oft zusammen mit Weinbaukulturen angebaut, um zusätzlich zum Wind- und Erosionsschutz Pfähle für die Reben zu erzeugen. Insgesamt stehen in Deutschland mehrere Millionen sogenannter Vorratsfestmeter in Robinie zur Verfügung.

Außerhalb Europas wächst die Robinie natürlich auch weiterhin in ihrer Heimat, den USA, wo sie sich mittlerweile über den ganzen Kontinent verbreitet hat. Holzwirtschaftlich genutzt wird sie dort derzeit aber nicht in größeren Mengen.

In Korea befinden sich sehr große Robinienflächen von rund 300.000 Hektar, die dort vornehmlich zur Bodensicherung genutzt werden. Holzwirtschaftlich spielen sie ebenso wenig eine Rolle wie in China, wo die Robinie auf Flächen von ca. 800.000 Hektar ebenfalls als Erosionsschutz angebaut wurde. Lediglich kleinhandwerkliche chinesische Betriebe nutzen dieses Holz in geringem Maß, der Rest wird zur Energiegewinnung eingesetzt.